Samstag, 13. Dezember

Bald ist Weihnachten

Mit Entsetzen habe ich festgestellt, dass Weihnachten vor der Tür steht. Wieder beginnt die Zeit der Hektik - und die Zeit meiner Verletzungen.
Einen Stromschlag an der defekten Weihnachtsbaum-Beleuchtung vor vier Jahren habe ich ohne Schäden überstanden.
Doch als vor drei Jahren der Kater mit dem herunterhängenden Engelshaar spielte, seine Pfote darin verhakte, in Panik flüchten wollte, dabei den Baum umriss und die Baumspitze mein linkes Auge nur um fünf Zentimeter verfehlte, habe ich zum erstenmal gemerkt, dass Weihnachten und ich nicht zusammenpassen.

Vorletztes Jahr wurde es noch ärger: Ich wollte den Tannenbaumfuß vom Dachboden holen und war sicher, ihn auf das oberste Regal gestellt zu haben. Eine Holzkiste diente mir als Tritt, und mit ausgestrecktem rechten Arm tastete ich suchend über das oberste Brett.
Erschrocken zuckte ich zurück. Etwas hatte mich gebissen! Meine linke Hand versuchte, an einem Bündel alter Zeitungen Halt zu finden. Vergeblich!
Das Zeitungsbündel mit dem darauf stehenden gesuchten Tannenbaumfuß nahm Kurs auf mein rechtes Knie, und die Kiste unter mir machte sich selbständig.
Verwundert auf dem Fußboden sitzend, registrierte ich die Mausefalle, die meinen rechten Zeigefinger umklammerte.
Bis heute weiß ich nicht, was die Mausefalle dort oben auf dem Regal sollte. Ich kann mich nicht erinnern, jemals Fledermäuse bei uns gesehen zu haben.
Und letztes Jahr wurde es wirklich ernst.
Ich hatte mit den Kindern Plätzchen ausgestochen - nicht nur mit meinen beiden, jeder hatte noch zwei Freunde mitgebracht.
Als das Hallo und Juchhe aus sechs Kinderkehlen endlich verstummt, die Küche leidlich aufgeräumt und die Plätzchen im Backofen waren, wollte ich meine angegriffenen Nerven mit einem Melisse-Bad sanieren.
Nachdem die Wanne vollgelaufen war, bat ich meine Kinder, die Ausstech-Formen zu säubern.
Ich holte ein frisches Badelaken aus dem Schrank und betrat dann das Badezimmer.
Ein dichter Schaumteppich auf der gefüllten Wanne lockte mich ins Wasser. Vorsichtig prüfte ich die Temperatur. Alles in Ordnung!
Langsam setzte ich mich - und zuckte zurück. Etwas Scharfes lauerte auf dem unsichtbaren Grund der Wanne. Ich tastete und fand... die Ausstechformen. Meine Kinder hatten sie zum Aufweichen der daran haftenden Teigreste in die gefüllte Wanne gelegt.
Die Wunde musste genäht werden; aber es hat lange gedauert, bis ich meinem Arzt die Schnittwunde in Form eines Posaune blasenden Engels in meinem Po erklärt hatte!
Ich bin gespannt, was dieses Jahr passiert.

Quelle: http://www.besttips.de/witze/kg_bald-ist-weihnachten.html



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